BCKategorie 18.04.2016 09:09:36 Uhr

Standort 10 - Historisches Electricitäts-Werk Aken und Stadtmauer

Historisches Electricitäts-Werk Aken

Vom Wunsch nach einer neuen Straßenbeleuchtung in der Bürgerschaft angetrieben, wurde durch den Magistrat der Bau eines E-Werkes in Planung genommen. Als die Wirtschaftlichkeit durch zahlreiche Privatanschlüssegesichert war, konnte der heute noch original erhaltene Bau in seiner ansehnlichen Weise erfolgen und zum 01.11.1897 die Technik in Betrieb gehen. Dadurch wurde Aken (Elbe), als eine der ersten Städte in der Region, mit Elektrizität versorgt. 1990 übernahm die Stadt Aken das gesamte Gelände und richtete den städtischen Bauhof ein. Die Fassade wurde denkmalgerecht instandgesetz. Das Gebäude ist als Beispiel eines stadtwirtschaftlichen Elektrizitätswerkes der ersten Generation aus der Zeit der Jahrhundertwende technisch- und wirtschaftsgeschichtlich bemerkenswert. Der denkmalgeschützte, zweigeschossige Ziegelputzbau weist die typische Industriearchitektur der Gründerzeit auf. Hervorzuheben sind der stattliche Fassadeneffekt so wieder breitgespannte Stufengiebel mit Zinnen und bekrönendem Spitzbogen.

 

Stadtmauer

Die Altstadt wird geprägt durch mittelalterliche Stadtanlagen mit Toren und Türmen, einem parallel verlaufenden Straßennetz, typischen kleinen Schifferhäusern sowie verschiedenen, unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäusern. Die Stadt wurde planmäßig als regelmäßiges Viereck angelegt, die Straßen verlaufen gerade und schneiden sich im rechten Winkel zueinander. Neben den etwa gleichaltrigen Gründungen Calbe und Haldensleben ist Aken das älteste Beispiel dieses rasterförmigen Planungsschemas im mitteldeutschen Raum. Zwei Hauptstraßen durchschneiden das Stadtgebiet. In ihrem Kreuzungspunkt liegt der Marktplatz. Dort, wo die beiden Hauptstraßen die Altstadt verlassen, befanden sich die Stadttore, jedes nach einer der vier Himmelsrichtungen weisend. Um die erste Anlage führte ein Erdwall, vor dem sich ein tiefer Graben zog. In den Jahren 1300 bis 1330 entstand die Stadtmauer, die den bis zu diesem Zeitpunkt die Stadt schützenden Pfahlzaun ablöste, der durch Graben und Wälle die Stadt befestigte. Später wurden an allen 4 Toren Wehrtürme erbaut. Die vier Stadttore hatten eichene Torflügel (Türen), die im Sommer abends um 10 Uhr, im Winter um 9 Uhr geschlossen wurden. Wer nach dieser Zeit Einlass begehrte, konnte die Pforte nur gegen einen Dreier (Eintrittsgeld) passieren, Fuhrwerke hatten einen guten Groschen (15 Pfennig) zu zahlen. Der Torwart bewohnte ein für ihn erbautes Häuschen nahe am Tor. Das Innere der Tortürme diente meist als Gefängnis. Von der alten Stadtbefestigung sind noch große Teile der Mauer und drei der alten Tortürme gut erhalten.

© Sebastian Schwab E-Mail

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