Ende November 2020 erreichte eine Anfrage des Ministeriums für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt die Stadt Aken (Elbe). Das Landesministerium wurde vom Bereich EU- und Internationale Sportangelegenheiten des Bundesinnenministeriums (BMI) aufgefordert, herausragende Beispiele für EU-Förderungen im Bereich Soziales und Sport zu benennen. Die Wahl fiel auf das „Haus der Vereine“ in Aken (Elbe).
Der Stadt Aken (Elbe) ist es mit dem „Haus der Vereine“ im historischen Volksbad gelungen, in Zeiten der Haushaltskonsolidierung und geringen Budgets für freiwillige Aufgaben eine vielfältig nutzbare, lebensbegleitende Freizeiteinrichtung zu schaffen. Diese verfügt über einen multifunktionalen Sportraum mit separaten Duschen und Umkleideräumen sowie einen Vereinsraum mit Treffpunktfunktion. Die Idee für das Projekt entwickelte sich in verschiedenen Gesprächsrunden: „Wir haben uns interkommunal und mit mehreren Vereinen in Werkstattgesprächen mit den geänderten Anforderungen durch den demografischen Wandel an Sport- und Bewegungsräume auseinander gesetzt. Daraus ist u.a. die Idee des multifunktionalen Sport- und Bewegungsraums entstanden, der das Kernstück unseres Hauses der Vereine ist“, erläutert Jan-Hendrik Bahn, Bürgermeister der Stadt Aken (Elbe). Dadurch sollen die Mitglieder der Akener Vereine jeden Alters die Möglichkeit erhalten, sich sportlich zu betätigen, sich zu treffen und weiter zu vernetzen.
Das Bundesinnenministerium bewertete das Akener Projekt als besonders geeignet, um es im Rahmen einer informellen Sitzung der EU Sportdirektoren am 09. Dezember 2020 vorzustellen. Als Sportdirektoren werden die Abteilungsleiter in den jeweiligen Ministerien der EU Länder bezeichnet, die für den Sport verantwortlich sind. Das Treffen der EU-Sportdirektoren ist ein Bestandteil der EU-Ratspräsidentschaft, die seit dem 01.06.2020 für sechs Monate die Bundesrepublik Deutschland innehat und dient dazu, das sportpolitische Thema der jeweiligen Ratspräsidentschaft oder auch ein anderes sportpolitisches Thema zu präsentieren.
27 internationale Akteure nahmen an der virtuellen Konferenz teil. Neben Großprojekten, wie beispielsweise der Vorstellung des millionenschweren infrastrukturellen Ausbaus des Radreviers „Ruhr“, lag ein großer Schwerpunkt der englischsprachigen Konferenz auf regionalen Projekten, die mit verhältnismäßig kleinem Budget einen großen Mehrwert für die Bevölkerung erzielen. Vor allem die Einbeziehung lokaler Akteure und Netzwerke wurden im Akener Beispiel honoriert. Die Präsentation des Projektes übernahm Bürgermeister Bahn höchstpersönlich. Unter normalen Bedingungen wäre die Konferenzteilnahme mit einer Einladung nach Berlin oder Brüssel verbunden gewesen. Die Pandemielage verlagerte die Konferenz aber in das World Wide Web bzw. direkt in das Büro des Bürgermeisters. Am anderen Ende der Leitung verfolgten namhafte Vertreter des Bundesinnenministeriums, wie z.B. Beate Lohmann, Leiterin der Abteilung Sport, Vertreter der Europäischen Union, wie beispielsweise Yves Le Lostecque, Generaldirektor der Europäischen Kommission für Bildung, Kultur und Sport, sowie Olympische Funktionäre, wie etwa Folker Hellmund, Leiter des Europäischen Olympischen Komitee Büros in Brüssel, den Ausführungen des Akener Bürgermeisters.
Der Grundstein für das Projekt „Haus der Vereine“ wurde im interkommunalen Netzwerk für gesunde Lebensführung, Bewegung und Sport des Landkreises Anhalt-Bitterfeld gelegt. „Für die konstruktive Zusammenarbeit mit den Akteuren des Innenministeriums des Landes Sachsen-Anhalt und des Landkreises, allen voran dem Amt 80 unter Leitung von Uwe Hippe, sind wir sehr dankbar, “ fuhr Jan-Hendrik Bahn fort.
Die Sportstätte ist nachhaltig auf die Bedürfnisse der älter werdenden Bevölkerung angepasst, jedoch gleichermaßen für Personen aller Altersklassen geeignet und bietet ein weitreichendes Gesundheits- und Fitnessangebot. Dieses umfasst den Rehabilitationssport, den Gesundheitssport, Kursangebote für Kinder und Jugendliche sowie Angebote für Einzel- und Mannschaftssportarten.
Bahn resümiert: „Die englische Präsentation im Rahmen der virtuellen EU-Sportdirektorenkonferenz halten zu dürfen, war nicht nur eine große Ehre für Aken und für mich persönlich, sondern auch eine ungewohnte Herausforderung. Ein herzliches Dankeschön gilt deswegen auch nicht zuletzt meinem Englischlehrer, Dietmar Lorenz, der die Basis für eine solche Konversation legte und sicherlich mit großer Freude die Konferenz live verfolgt hätte. Die Möglichkeit ein solches Projekt einem internationalen Publikum vorstellen zu dürfen, ist nicht selbstverständlich und eröffnet unserer Stadt in Bezug auf neue Projekte und Netzwerke wieder das eine oder andere Türchen.“