BCKategorie 18.04.2016 09:09:36 Uhr

Sehenswürdigkeiten

Das Rathaus mit dem Marktplatz

Das alte Rathaus samt dem Stadtarchiv wurde 1485 beim großen Stadtbrand völlig vernichtet. Bereits 1490 entschloss sich der Magistrat der Bürgerschaft, ein neues Rathaus zu bauen, das noch heute wegen seiner soliden Konstruktion, seiner einfachen Schönheit und Zweckmäßigkeit den Zeitansprüchen genügt. Das unter Denkmalschutz stehende Rathaus wurde 1609 erweitert und 1907 erneuert. Es besteht aus einem zweigeschossigen Putzbau mit Zwerchgiebeln, südlich befinden sich gekreuzte Schmuckbänder aus Backstein. Neben der Eingangstür im Innenraum sind mittelalterliche Handwerks-, Handels- und Gerichtsbarkeitssymbole (Schlachtermesser, Elle, steinerner Scheffel, Handschellen) angebracht. An der Ostseite befindet sich der Haupteingang mit der Freitreppe, die von einem säulengestützten Baldachin überdacht wird. Der Ratskeller (Kreuzgewölbe) wurde umfangreich saniert. 

Der Marktplatz, der das Zentrum der Stadt bildete, wird von kleinen Scharren- und Fachwerkhäusern, alten Kastanien- und jungen Ahornbäumen eingerahmt. Er wurde im Laufe der Jahrhunderte oftmals umgestaltet. Seine letzte völlige Umgestaltung begann im Jahre 1994 und wurde im Jahre 1996 abgeschlossen. Die Pflasterung des Marktplatzes zeichnet das Straßenbild der Altstadt nach und der historische Marktbrunnen stellt bedeutsame Ereignisse der Stadtgeschichte dar. Ein Anker steht als Symbol für die alte Schifferstadt.


Marktbrunnen

Der Stadtgründer-Albrecht der Bär-, Markgraf von Brandenburg, war im 12. Jahrhundert einer der einflussreichsten Fürsten. Als treuer Bundesgenosse des Kaisers führte er zahlreiche Kriege zur Vergrößerung des Reiches. Nach der völligen Unterwerfung des Wendenlandes berief Albrecht Ansiedler von Rhein und den Niederlanden in die verödeten Gebiete an Elbe, Havel und Spree, welche Städte wie Berlin, Cölln an der Spree und Aken gründeten.

Die Sockelumschrift lautet daher wie folgt:

\"Marktbrunnen\"\"Wir Albrecht der Bär Markgraf von Brandenburg 1100-1170 gründeten die Stadt Aken nahe des festen Platzes Gloworp.\"

Mit Umhang, Trinkpokal und Wappentier an seiner Seite ist er die typische Herrscherfigur seiner Zeit. Seine Macht \"fußt\" fest auf den Schultern seiner Soldaten.


 

 

\"Marktbrunnen\"Die Figurengruppe \"Erzbischof von Magdeburg\" trägt die Umschrift:

\"Der Magdeburger Erzbischof beglückte unsere Gemeinde im Jahre des Herren 1270 mit einem Chorherrenstift.\"

Durch die Vorherrschaft der Askanier im mitteldeutschen Raum fühlte sich der Erzbischof von Magdeburg in seinem Führungsanspruch besonders im 12. und 13. Jahrhundert stark bedroht. Zahlreiche Kriege wurden auch um den Besitz der Stadt Aken geführt. Eine besonders klug politische Aktion, war die Gründung des Chorherrenstiftes in St. Nikolai im Jahre1270. Äußerlich gesehen war dieser Vorgang eine ehrenvolle Bewidmung der Stadt mit einer kirchlichen Einrichtung. Der Kirchenfürst setzte eine größere Zahl von Magdeburg abhängiger Chorherren ein. Der Erzbischof \"saß\" nun fest über dem Bürgertum der Stadt. Die politische und wirtschaftliche Entwicklung Akens kam zeitweilig zum Stillstand.

\"Marktbrunnen\"Nichts als das nackte Leben hat das \"junge Paar” vor dem Hochwasser der Elbe gerettet. Haus, Hof und Vieh fielen oftmals der Naturgewalt des Flusses zum Opfer. Diese Figurengruppe erinnert an Segen und Gefahr der Stadt an der Elbe.

Die Umschrift lautet:

\"Viel Leid und Ungemach für unsere Stadt brachten die Hochwasser der Elbe-besonders verheerend waren die Jahre 1316, 1539, 1709, und 1845.\"

 

\"Marktbrunnen\"Einschnitte; diese Figurengruppe ist wohl im Vorfeld schon am meisten diskutiert worden. Die junge Frau hat aber nicht die Säge, sondern auch ein Stundenglas als Symbol für die Zeit in ihren Händen. Das unter ihnen brennende Haus ist eines der entscheidensten Einschnitte in der Zeitgeschichte der Stadt Aken, der Stadtbrand 1485.

Die Umschrift lautet:

\"Die Zeit machte tiefe Einschnitte in unsere Stadt-vom Stadtbrand bis zur Treuhand - doch Bürgerfleiß schloss die Wunden wieder.\"



\"Mittelfigur

 

 

Die Mittelfigur, ein weiblicher Akt, ist als Symbol für die Elbe gedacht. Der zu ihren Füßen stehende Anker spannt den Bogen zu dem wohl noch am besten bekanntesten Teil der Akener Geschichte-Aken als größte Schifferstadt an der Elbe.

 

 

 

Die Nikolaikirche

\"Nikolaikirche\"Sie gehört mit zu den ältesten Bauwerken der Stadt. In den Akener Schöffenbüchern wird sie im Jahr 1265 erstmals als eine Nikolaikapelle genannt. Man kann davon ausgehen, dass sie von Kaufleuten und Reisenden, die den Akener Elbübergang benutzten, gegründet wurde. Im Jahr 1270 wurde die Nikolaikapelle in den Rang einer Stiftskirche durch die Augustiner - Chorherren erhoben. In den Jahren 1317 - 1335 erfolgte eine Wiederherstellung der durch ein verheerendes Elbehochwasser (1316) zerstörten Stiftskirche. Hierbei erfolgte eine wesentliche Erweiterung der Kirche unter Verwendung alter, romanischer Bauteile. Das gotische Chor wurde angefügt und die mächtige, fünfgeschossige Doppelturmanlage wurde errichtet. Der spätromanische Charakter der dreischiffigen flachgedeckten Pfeilerbasilika ist auch durch weitestgehende gotische Erneuerungen gut erkennbar. 1884 - 1892 erfolgte eine Generalrenovierung der Kirche im neugotischen Stil. Die Nikolaikirche besitzt zwei spätromanische Säulenportale und romanische Pfeiler im Langhaus. Eine Besonderheit sind ein großer gotischer achteckiger Taufstein aus Sandstein und zwei Figurengrabsteine mit gotischen Ritzzeichnungen aus den Jahren 1345 und 1371. Die Kirche ist in Ost - West - Richtung gebaut. Die Kirche wurde in den Jahren nach 1945 sehr vernachlässigt und der bauliche Zustand verschlechterte sich. Nachdem die Marienkirche wegen baulicher Mängel geschlossen wurde, sind 1983 die Röver-Orgel, der um 1490 entstandene Marien- und Barbara - Altar und das Kruzifix von 1460 in die Nikolaikirche umgelagert worden. Diese wertvollen Kunstgegenstände sind den Akener Bürgern erhalten geblieben und jeder hat die Möglichkeit, diese im Gottesdienst oder bei Führungen zu bewundern. Die Nikolaikirche wird von der evangelischen Kirchengemeinde genutzt. Zu DDR-Zeiten begann die Sanierung der Kirche, die erst 1996 mit der Neueindeckung der beiden Türme ihren Abschluss fand. Neben den Gottesdiensten finden in der Nikolaikirche auch Musikveranstaltungen, wie z.B. das alljährliche Weihnachtskonzert statt.

Termine für die \"Offene Kirche\" (April bis Oktober):

Samstag 09.00 - 12.00 Uhr
15.00 - 18.00 Uhr
Sonntag 09.30 Uhr Gottesdienst
10.30 - 12.00 Uhr
15.00 - 18.00 Uhr



 

 

 

 

Selbstverständlich können Führungen außerhalb dieser Zeiten auch weiterhin über das Evangelische Pfarramt  Tel. 034909/82300 organisiert werden.

Die Marienkirche

Sie wurde 1188 im romanischen Stil erbaut und ist mit den 38 m hohen Doppeltürmen weithin sichtbar. Bei dem großen Stadtbrand 1485 ist die Marienkirche abgebrannt. Sie wurde dann nach dem Vorbild der Nikolaikirche wieder aufgebaut. Die Marienkirche war die Kirche der Bürger, der Kaufleute und der Handwerker. Mit der Reformation 1540 wurde die Marienkirche evangelisch. Die Ausstattung war prächtig. Leider ist die Kirche im Laufe der Jahre immer mehr verfallen, so dass sie 1975 von der Kirchengemeinde aufgegeben werden musste. 1992 übernahm die Stadt Aken die Kirche und 1993/94 begannen die Sanierungsarbeiten mit einer umfangreichen Restaurierung der beiden Türme. Die Kirche ist zur Zeit für Besucher nicht zugänglich, da die Sanierungsarbeiten noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen werden.. Mit der Schließung der Marienkirche wurden der Marienaltar (1490), das Kruzifix (1460) und die Röver-Orgel in die Nikolaikirche umgelagert.

1999/2000 wurde die Glockenanlage denkmalgerecht saniert und nun ertönen die kleine Glocke (1272) und die große Glocke (1446) wieder.

Altstadt

Die Altstadt wird geprägt durch mittelalterliche Stadtanlagen mit Toren und Türmen, einem parallel verlaufenden Straßennetz, typischen kleinen Schifferhäusern sowie verschiedenen, unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkhäusern. Die Stadt wurde planmäßig als regelmäßiges Viereck angelegt, die Straßen verlaufen gerade und schneiden sich im rechten Winkel zueinander. Zwei Hauptstraßen durchschneiden das Stadtgebiet. In ihrem Kreuzungspunkt liegt der Marktplatz. Dort, wo die beiden Hauptstraßen die Altstadt verlassen, befanden sich die Stadttore, jedes nach einer der vier Himmelsrichtungen weisend. Um die erste Anlage führte ein Erdwall, vor dem sich ein tiefer Graben zog. In den Jahren 1300 - 1330 entstand die Stadtmauer, die den bis zu diesem Zeitpunkt die Stadt schützenden Pfahlzaun ablöste, der durch Graben und Wälle die Stadt befestigte. Später wurden an allen 4 Toren Wehrtürme erbaut. Die vier Stadttore hatten eichene Torflügel (Türen), die im Sommer abends um 10 Uhr, im Winter um 9 Uhr geschlossen wurden. Wer nach dieser Zeit Einlass begehrte, konnte die Pforte nur gegen einen Dreier (Eintrittsgeld) passieren, Fuhrwerke hatten einen guten Groschen (15 Pfennig) zu zahlen. Der Torwart bewohnte ein für ihn erbautes Häuschen nahe am Tor. Das Innere der Tortürme diente meist als Gefängnis. Von der alten Stadtbefestigung sind noch große Teile der Mauer und drei der alten Tortürme gut erhalten.

\"DessauerDessauer Torturm. Im Osten der Stadt befindet sich der Dessauer Torturm, welcher 1608 erbaut wurde. Mit einer Wandstärke von 1,65 m und einer Seitenlänge von 8 m ist er der stärkste der noch vorhandenen drei Tortürme. Interessant ist an seiner Nordseite die Pechnase (eventuell war es auch eine \"Toilette”). Dieser Turm wird auch als Klapperstorchenturm bezeichnet, weil in jedem Jahr eine Storchenfamilie hier ihre Jungen großzieht.

 

 

 

\"KöthenerKöthener Torturm. Am Köthener Torturm, erbaut 1288, im jetzigen Zustand seit 1551, befindet sich auf der Nord- und Südseite seit 1900 eine Turmuhr. Der untere Teil stammt aus dem Mittelalter und wurde später durch den oberen Teil im Rennaissance-Stil erweitert.

 

 

 

 

\"Burgtorturm\"Der Burgtorturm wurde 1288 erbaut, die heutige Form besteht seit 1500.

Die drei Stadttürme wurden in den Jahren 1994 bis 1996 im Rahmen umfangreicher Restaurierungsarbeiten vollständig saniert, so dass sie auch die folgenden Jahrhunderte überdauern werden.

 

 

 

 

Denkmäler

Das Nolopp-Denkmal (eiszeitlicher Findling) befindet sich in der Elbstraße, hinter der Stadtmauer und wurde zur Erinnerung an den Heimatdichter und Komponisten Werner Nolopp errichtet.

Die Weltkugel ist ein Mahnmal für die Opfer des Faschismus.Sie steht, wie auch die Bismarck-Eiche (gepflanzt 1895), in der Mitte des Bismarck-Platzes.

Ein Mahnmal gegen Krieg, Unrecht und Verfolgung wurde in der Dessauer Chaussee, eingangs des Friedhofsdammes errichtet. Kriegerdenkmäler gibt es in den Ortschaften Mennewitz, Kleinzerbst, Kühren und Susigke.

Das Grab für den Ehrenbürger der Stadt - Friedrich Wilhelm Steinbrecht, Leutnant im Freikorps Lützows - befindet sich in der Mitte des Alten Friedhofes (Stadtpark).

Die Stadt Aken (Elbe) verfügt auch über einen Hochwassergedenkstein, der an der Elbe aufgestellt wurde. Auf dem Findling kann man bedeutende Hochwasserstände ablesen.

Denkmalgeschützte Gebäude

Das älteste Fachwerkhaus ist das Patrizierhaus (auch Niemannsches Haus genannt) in der Köthener Straße 41; es wurde 1584 erbaut. Das Türportal mit Inschrift, die auf das Baujahr und den Besitzer (Augustinus Waschklapp, Purgermeister alhier 1584) hinweist, und die Sitznischen sind das Typische für dieses Haus. Der ehemals zu der Tür gehörende kunstvolle Klopfer aus Messing befindet sich heute im Heimatmuseum der Stadt.

\"Burgstr.

 

Das zweistöckige Fachwerkhaus Burgstraße 30 (Bauer Heenemann) stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Straßenseite ist verputzt, die zwei Fachwerkgiebel sind unverputzt. Im \"Wohnzimmer\" ist die Stuckdecke aus dem 16. Jahrhundert noch erhalten, genauso die Haustür im Barockstil.

 

Fachwerkhaus Köthener Straße Nr. 21(Baujahr 1744).

Forsthaus Kleinzerbst (Baujahr 1756)

Noch zu erwähnen ist die \"Steinerne Kemenate\" - (Dessauer Straße 76) ein ehemaliges Nonnenkloster aus dem 13.-14. Jahrhundert. Heute befindet sich hier die Druckerei Gottschalk.

Heimatmuseum

Das Heimatmuseum der Stadt Aken, Köthener Straße 15, zeigt Expositionen zur Schifffahrts- und Hafengeschichte und zu den Bereichen Ur- und Frühgeschichte, Stadtgeschichte und Tierwelt des Auenwaldes (u.a. den Elbebiber).

Hafen

\"Am 11.07.1889 schloss der Direktor der Hafen und Lagerhaus AG, Franz Weißenborn aus Weimar, mit dem Magistrat der Stadt Aken einen Heimfallvertrag über 99 Jahre Nutzungsrecht für ein Gelände zum Bau eines Hafens ab. Der Bau des Verkehrshafens war für die Stadt von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Der wirtschaftliche Aufschwung wurde durch die Errichtung der Eisenbahnverbindung Aken - Köthen im Jahr 1890 noch verstärkt. Durch den Ausbau der Eisenbahn stieg auch der Verkehr auf der Elbe und somit die Menge der Umschlaggüter im Hafen. 1938 wurde ein massiver Speicher (Silo) in Betrieb genommen. Ende 1944 kam der Hafenbetrieb fast vollständig zum Erliegen, nur mit einer kleinen Belegschaft wurde das Unternehmen aufrechterhalten.

Der seit über 120 Jahren bestehende Hafen Aken hat den Wandel vom massengutorientierten Umschlagplatz zur trimodalen Schnittstelle des Güterverkehrs im mitteldeutschen Wirtschaftsraum vollzogen. Von 1992 bis 2006 erfolgte mit hohem investiven Aufwand die grundhafte Sanierung und Erweiterung aller Hafenterminals. Die Hafenbetrieb Aken GmbH betreibt im Hafen ein Containerterminal, ein Massengutterminal und ein Schwergutterminal mit der höchsten stationären Tragkraft der Elbregion. Alle Terminals sind trimodal angeschlossen und ermöglichen je nach Kundenwunsch Transportketten unter Einbeziehung der Verkehrsträger Binnenschiff, Bahn und LKW. Für den Containerhinterlandverkehr besteht ein Binnenschiffsliniendienst nach Hamburg, außerdem werden Containerzüge abgefertigt. Im direkten Umfeld sind gedeckte und befestigte Lager- und hochwertige Montageflächen sowie ein Gefahrgutbereich vorhanden. Über die Hafenbahn ist auch das Industriegebiet Aken-Ost an das Netz der DB AG angeschlossen.

Weitere Informationen unter: www.hafen-aken.de



 

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