Austausch Deutschland - Frankreich: Freie Schule Anhalt entsendet Delegation anläßlich der 30 jährigen Städtepartnerschaft Anor-Aken

Austausch Deutschland - Frankreich: Freie Schule Anhalt entsendet Delegation anläßlich der 30 jährigen Städtepartnerschaft Anor-Aken

Vor 30 Jahren wurde die Stadt Aken offizieller Partner der französischen Provinzstadt Anor. Solche Partnerschaften wurden von Städten geschlossen, die sich von der Art ihrer Verwaltung und der Größe her ähneln. Zu eben genanntem Anlass sind Vertreter der Stadt Aken und, Vertreter der Freien Schule Anhalt sowie sechs Schüler mitgereist, um diese Verbindung zwischen den Städten zu verstärken.

Und so kam es, dass die deutsche Delegation am 12.07.2023 nach Anor gefahren ist, um dort für zwei Tage an dem Leben in der französischen Stadt teilzuhaben.

12.07.2023:

Um ca. 8 Uhr sind wir von der FSA losgefahren und auch gut durchgekommen, obwohl die Ferien begonnen hatten. Zwischendurch gab es auch eine kleine Panne in Minden aber die hat uns nicht davon abgehalten eine Stunde später weiter, Richtung belgische Grenze, zu fahren. Als wir durch Belgien und Frankreich gefahren sind, konnten wir die schöne Landschaft bestaunen. In beiden Ländern sieht es so viel anders aus als in Deutschland; es ist viel idyllischer und ruhiger. Als wir in Anor angekommen sind, war es schon 20 Uhr. Von der langen Reise waren viele von uns geschafft. Die Franzosen haben uns herzlich, mit den typischen zwei Küsschen an den Wangen begrüßt.

Zum Abendessen gab es ein 3-Gänge-Menu, wobei die Vegetarier natürlich berücksichtigt wurden. Während dem Essen wurde sich generationsübergreifend unterhalten, selbst dann, wenn es manchmal Schwierigkeiten gab sich zu artikulieren. 

13.07.2023:

Heute sollte es in das größte Meeres-Aquarium Europas gehen: Das Nausicaá. Dafür fuhren wir mit einem Bus wir ca. 3 Stunden in Richtung Norden. Zuvor stärkten wir uns beim Frühstück. Hier konnten wir richtiges französisches Baguette probieren, von dem viele nicht genug bekommen konnten. Nach dem Frühstück gingen wir zum Bus, der uns in das Meeresmuseum fahren sollte. Dort warteten schon Schüler einer französischen Schule. Diese hatten sich, ebenso wie wir, freiwillig für Teilnahme am Austausch zwischen deutschen und französischen Schülern gemeldet.

Schließlich sind wir in Boulogne-sur-mer, der Stadt, wo sich das Museum befindet, angekommen. Nach dem Mittagessen im Nausicaá stand es uns frei das Meeres-Aquarium zu besichtigen. Von Pinguinen über Haie und Rochen bis hin zu Krokodilen gab es hier eine Menge zu erkunden. Letztendlich war aber auch dieser Besuch zu Ende und wir fuhren zurück nach Anor. Nach dem Abendessen waren wir zu einer sehr fröhlichen und energiegeladenen Feier eingeladen, bei der wir die Möglichkeit hatten, neue Tänze einander beizubringen.

14.07.2023:

Der 14.Juli ist der Nationalfeiertag Frankreichs. Grund dafür ist der Sturm auf die Bastille, dem ehemalige Staatsgefängnis in Paris, von dem man heute nur noch die Umrisse auf dem „Place de la Bastille" sehen kann. Der „Sturm" wird auch als „Sturz der Tyrannen" bezeichnet, weil dieser Koloss als Symbol für die absolutistische Herrschaft und die ungleiche Machtverteilung in Frankreich galt. Mit ihm begann die Französische Revolution.

Deshalb war auch in Anor einiges zur Ehrung dieses Tages geplant. Bevor das eigentliche Programm aber beginnen sollte, haben wir uns im „Le 36" umgesehen. Das „Le 36" ist eine Bibliothek mit einer kleinen Ludothek. Sie soll den Menschen in der Umgebung Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten (wie zum Beispiel in Englisch) aber auch ein ruhiges Umfeld zum Lesen und Entspannen bieten. Man kann dort Kinderbücher, Comics, Mangas, Fachbücher und Bücher ausleihen - also alles, was das Leserherz begehrt.

er Bürgermeister von Anor Jean-Luc Pérat hat uns noch viel mehr über das Gebäude erzählt. Entscheidend war für uns das Ende, weil wir von da an frei in der Bibliothek handeln konnten: wir haben uns genauer umgesehen und auch zum ein oder anderen Buch gegriffen und gelesen. Nach dem Besuch im „Le 36" ging es zum Rathausplatz. Dort wurden Reden anlässlich des Nationaltages gehalten. Wir, die deutschen Besucher, trugen zum Zeremoniell teil und sangen die deutsche, sowie die europäische Nationalhymne. Nach einem kleinen Rundgang durch Anor sind wir zum Veranstaltungszentrum von Anor gegangen, wo vor dem Mittagessen noch Reden gehalten wurden. Diese bezogen sich auf die Städtepartnerschaft Aken-Anor. Natürlich wurden hier auch Geschenke ausgetauscht.

Das Mittagessen bestand aus einem opulenten Büfett, wo es für jeden etwas gab. Zum Dessert wurde anläßlich der 30jährigen Städtepartnerschaft zwischen Aken und Anor ein Geburtstagskuchen angeschnitten.

Am späten Nachmittag fand noch eine große Feier im Park von Anor statt. Die Leute dort waren unheimlich nett und die Stimmung dementsprechend auch positiv und locker. Hier haben wir Schüler uns auch noch viel mit den anderen Jugendlichen unterhalten.

Später am Abend nahmen wir an einem Laternenumzug teil, der jedes Jahr zum 14.07. durchgeführt wird. Beim Umzug waren Freizeitgruppen, wie eine Tanz-AG oder eine Musikschule vertreten, die ihr Können gezeigt haben.

Als der Umzug allmählich wieder zur eigentlichen Location eingetrudelt war, und sichjeder ein gemütliches Plätzchen auf der Wiese suchen konnte, begann auch schon das Feuerwerk. Dadurch, dass wir direkt darunter waren, hatte es nochmal eine ganz andere Wirkung, als wenn man die Silvesterfeuerwerke von einer Erhöhung aus betrachtet. Dieser Abend verging viel zu schnell und wir mussten schließlich auch wieder gehen, da tags darauf die Abreise bevorstand.

15.07.2023:

Nach einem letzten französischen Frühstück und dem Packen der Koffer verabschiedeten wir uns von den Schülern und Erwachsenen aus Frankreich, die uns diesen Aufenthalt wunderbar schön gestaltet haben.

Als Fazit kann man definitiv sagen, dass es nicht nur eine Reise war, bei der man die Städtepartnerschaft „Aken-Anor" unterstützt hat, sondern eine, die mit viel Herz und Offenheit gegenüber uns allen umgesetzt wurde. Insgesamt war es ein Austausch, der geprägt war von langen Abendessen, die bis 0 Uhr gingen, Paraden und Laternenumzügen anlässlich des Nationalfeiertags der Franzosen am 14.07. sowie viele lustige, spannende und bildschöne Momente, die diese Exkursion zu einem nicht-so-leicht-zu-vergessenden Erlebnis gemacht haben.

Anna Jurtz, Anni Meyer, Frieda Pforte, Sina Naumann, Stella Schulz und Ben Siemke

 

Bericht der Akener Delegation zum viertägigen Besuch in unserer Partnerstadt Anor

Am 24. April 1993 unterzeichneten Bürgermeister Jean-Luc Perat, die Präsidentin des Partnerschaftsvereins Anor Echanges Elisabeth Bolvin-Schroeder, der Bürgermeister Hansjochen Müller und der Stadtverordnetenvorsteher Klaus Hummel den Freundschafts- und Partnerschaftsvertrag zwischen den Städten Aken und Anor.

Inzwischen sind 30 Jahre vergangen. Die Dynamik der offiziellen und persönlichen Kontakte sowie der rege Austausch der Vereine hat sich in den letzten Jahren verlangsamt.

Das Jubiläum von 30 Jahren Städtepartnerschaft war ein willkommener Anlass, die Freundschaft zwischen den beiden Städten und ihren Bürgern durch die Aktualisierung und Erneuerung des Partner- und Freundschaftsvertrages wieder zu intensivieren.

Vom 12.07.2023 bis 15.07.2023 reisten auf Einladung der französischen Freunde die Stadträte Katja Meyer und Dr. Lothar Seibt sowie der für Kultur, Sport und Städtepartnerschaften zuständige Mitarbeiter der Stadtverwaltung Sebastian Schwab nach Anor. Verstärkt wurde unsere Abordnung durch die Freie Schule Anhalt mit Herrn und Frau Makk, die Lehrerin und hervorragende Dolmetscherin Magdalena Seidel, die Schüler Anna, Anni, Frieda, Sina, Stella und Ben sowie unseren Fahrer Thomas Franke.

Trotz langer Fahrt, aber gut gelaunt, wurde unsere Delegation in Anor von vielen Mitgliedern und dem Präsidenten des Vereins Anor-Europ Bernhard Bailleul sowie dem Bürgermeister Jean-Luc Perat herzlich begrüßt.

Nach dem Beziehen unserer Unterkunft, Besichtigung von einigen Gemeindeanlagen und einem gemeinsamen Abendessen fielen wir doch etwas geschafft in einen kurzen Schlaf.

Am nächsten Morgen fuhr nämlich schon 07:30 Uhr ein großer Reisebus mit uns, dem Partnerschaftsverein sowie einer französischen Schülergruppe, incl. ihrer Deutschlehrerin, nach Boulogne-Sur-Mer, einer aufstrebenden Hafenstadt am Ärmelkanal, nahe Calais.

Dort erwartete uns Nausicaá, das größte Meeres-Aquarium Europas. 58.000 Tiere, riesige Mantarochen, Seelöwen, Haie, Brillenpinguine und vieles mehr konnten wir staunend hautnah besichtigen.

Das gemeinsame Erlebnis dieser beeindruckenden Unterwasserwelt förderte, unter tatkräftiger Unterstützung der beiden dolmetschenden Lehrerinnen, eine herzliche Kommunikation unter allen Beteiligten.

Nach 2,5 Stunden Rückfahrt und schnellem Umziehen überraschten uns die Freunde aus Anor neben einem selbstgemachten schmackhaften Abendessen mit einer zünftigen Disco incl. Animation. Insbesondere die Schüler, aber auch die älteren Semester beider Länder nutzten die Gelegenheit, ein paar der zu viel genossenen Kalorien wieder loszuwerden.

Am 14.07.2023, dem französischen Nationalfeiertag, besichtigten wir unter kompetenter Erläuterung von Jean-Luc Perat ein aus einem alten Schulgebäude entstandenes modernes Gemeindezentrum. Dieses, für eine Stadt mit nur 2.500 Einwohnern außergewöhnlich großzügig geschaffene Ensemble, dient als Mediathek, als Treffpunkt für Senioren und der Jugend. Es finden dort Sitzungen, Beratungen und Veranstaltungen statt.

Bei der anschließenden Zeremonie zum Nationalfeiertag auf dem mit Fahnen geschmückten Markt vor dem Rathaus wurden feierlich, nach einer Rede des Bürgermeisters und dem gemeinsamen Singen der deutschen, französischen und europäischen Hymnen, am Ehrenmal Kränze niedergelegt.

Eine Parade der Feuerwehr, der Verwaltung, der Stadträte, der belgischen Partnerstadt, der Delegation aus Aken und vieler Anorer Bürger führte zum Gemeindehaus, wo für alle ein feierlicher Empfang mit Sekt, Wein und Gebäck stattfand.

Im Anschluss wurde die Erneuerung der Städtepartnerschaft, bei der auch der Deportierte der Region anwesend war, nach dem Abhalten diverser Reden, mit der erneuten Vertragsunterzeichnung durch Jean-Luc Perat und in Vertretung des Bürgermeisters durch Herrn Dr. Seibt als ältestes Mitglied des Stadtrates der Freundschafts- und Partnerschaftsvertrag zwischen Anor und Aken durch Unterschrift besiegelt.

Mit der gegenseitigen Überreichung von Gastgeschenken und einem offiziellen Gala-Essen wurde der emotional sehr nahegehende formelle Teil beendet.

Ein tolles Stadtfest im Park, der abendliche Umzug mit Lampions, Schalmaienkapelle und Tanzmärschen sowie einem beeindruckenden halbstündigen Feuerwerk vollendete einen Tag voller großer Gesten, Wertschätzung, Aufmerksamkeit, Herzlichkeit, Interesse am Gegenüber und großer Freundlichkeit.

Nach einem typisch französischen Frühstück mit hervorragend schmeckendem Baguette, ausgerüstet mit liebevoll zubereiteten Lunchpaketen, wurden wir herzlich vom Bürgermeister, den Vereinsmitgliedern und der französischen Lehrerin mit ihren Schülern verabschiedet.

Möge unsere Reise und die Erneuerung der Städtepartnerschaft wieder zu einer Intensivierung der Beziehungen unserer beiden Städte, insbesondere auch durch die Vereine, dem Jugendbeirat und den Bürgern beitragen. Durch die mitgereisten Schüler, die sofort einen Draht zu ihren französischen Freunden gefunden hatten, soll die Jugend animiert werden, Partnerschaften auch zukünftig aufrecht zu erhalten, zu intensivieren und mit neuem Leben zu erwecken.

 

Im Namen der deutschen Delegation

Dr. Lothar Seibt

 

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8. Ausgabe_Amtsblatt_Aken_Artikel_Städtepartnerschaft Aken_Anor.pdf
19 MB

© Sebastian Schwab E-Mail

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