Exponat des Monats

April 2019

Eigentlich hört es sich ja nicht so schwer an, einmal im Monat einen kleinen Text zu einem „Objekt des Monats“ aus dem Museum zu schreiben. Aber irgendwie fällt es doch schwer und man ist immer zu spät dran. Und dann habe ich mir die-sen Monat auch noch ein DIGITALES Objekt vorgenommen.Also hier erstmal das Bild zum Objekt. Ziemlich unspektaku-lär – ein Speicherstick.
Aber hinter diesem Stick und weiteren Festplatten von Com-putern und Datenbanken steckt ein großer Teil des „Gedächt-nisses unserer Stadt“. Ein paar Zahlen gefällig: auf dem Stick sind die Daten der Straßendatenbank. In 2045 Ordnern haben sich 16450 Dateien zu 43,1 GB Datenvolumen angesammelt. Unterteilt nach Ortsteil, Straße und dann Hausnummer sind hier Daten abgelegt, welche sich auf ein bestimmtes Haus/Grundstück beziehen.Das meiste davon sind Fotos, welche uns in der Regel im Lau-fe der Jahrzehnte über die Eigentümer oder aus Nachlässen erreicht haben. Aber auch andere Daten sind abgelegt: Pläne, Akten, mal eine Speisekarte einer Gaststätte oder auch die Werbung eines Geschäftes oder ein Zeitungsartikel.Auf anderen Speichermedien liegen weitere 111 GB Daten in 38738 Dateien. Hier sind es dann neben den Fotos zu Festen und Ereignissen auch viele digitalisierte Publikationen, Unter-lagen zu Vereinen und Personen, Nachlässe, Ansichtskarten, Plakate und Programme und vieles mehr. Die Aufzählung lie-ße sich fortsetzen.Und nicht zu vergessen ist ja dabei, dass es im Museum und noch viel mehr im Stadtarchiv noch viele Meter Archivmateri-al gibt – also die guten alten ANALOGEN Daten. Hier lässt sich noch vieles Entdecken und Erforschen.Und wie immer am Ende: Helfen Sie mit, unser „Stadtgedächt-nis“ mit neuen Inhalten zu bereichern. Oft ist es das angegilb-te Programmheft oder die uralte Tischlerrechnung, die mehr ideellen Wert haben als die Silbermedaille vom Stadtfest – denn Papier ist schnell weggeworfen, aber Silber doch nicht. Also, seien Sie aufmerksam beim Aufräumen und großzügig beim Weitergeben.

Speicherstick

März 2019

Auch in diesem Monat möchten wir einige Objekte vorstellen, welche im Fundus des Museums vorhanden sind. Das diese noch nie in der Ausstellung zu sehen waren, hat aber einen triftigen Grund: Es handelt sich um äußerst großzügige Schenkungen, welche uns im letzten und diesem Jahr durch Akener Mitbürger übergeben wurden. Um dieses Engagement zu würdigen, möchten wir zumindest Teile dieser Schenkungen in zwei kleinen Sonderausstellungen zum Tag des Museums am 19.05.2019 erstmalig präsentieren.

Im Einzelnen handelt es sich zum Ersten um eine Sammlung rund um das allseits beliebte Sandmännchen. Diese kleine Kultfigur aus dem „Osten“ ist mit vielen figürlichen Darstellungen mit seinen diversen phantasievollen Fortbewegungsmitteln aber auch als Werbeträger auf diversen Lebensmitteln etc. zu sehen. Seien Sie gespannt!

Die zweite Sammlung welche uns zugeeignet wurde, passt hervorragend ins Profil unseres Schifffahrts- und Heimatmuseums. Es handelt sich um die Sammlung zur Binnenschifffahrt eines „alten Akener Schiffers“. Diese reicht von Modellen über aktenmäßige Zusammenstellungen diverser Schiffskörper bis hin zu Ansichtskarten mit Schiffs- und Flussmotiven, inklusive vielerlei technische Geräte und Utensilien aus der Binnenschifffahrt.

Der besondere Reiz liegt hier bei der raffinierten Aufarbeitung und Beleuchtung, welche jedes Einzelne zu einem Unikat werden lässt.

Wir möchten auf diesem Wege schon einmal unseren Spendern herzlich danken.

Wir hoffen, Ihr Interesse geweckt zu haben und Sie bald wieder einmal im Heimatmuseum begrüßen zu dürfen.

Mirko Bauer
Leiter Schifffahrts- und Heimatmuseum Aken (Elbe)

Exponat März

 

Exponat März

Februar 2019

„Das Objekt des Monats“ müsste in diesem Fall eher: „Die Objekte des Monats“ lauten.

Es handelt sich um die Zeugnisse der erstaunlich vielfältigen Getränkeherstellung zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Aken (Elbe). Die hier gezeigten Flaschen und Porzellankronkorken repräsentieren einen kleinen Teil der vorhandenen Exponate im Museum, welche sich auf diese eher handwerklichen Brauereien und Mineralwasserfabriken beziehen.

Teilweise sind uns diese, nach einem diesbezüglichen Aufruf im letzten Jahr im Akener Nachrichtenblatt, als Schenkung oder Leihgabe zuteil geworden – wofür wir uns hier herzlich bedanken wollen.

Der erstaunlichen Vielfalt auf der einen Seite mit Objekten der Firmen Schneevoigt und Häder bei der Bierbrauerei; Schmidt, Herrmann und Krause bei der Mineralwasserherstellung und der Apotheke Geiss steht leider auf der anderen Seite ein fast völliges Fehlen der entsprechenden Papier-Dokumente entgegen. Hier sind keine Schriftstücke, wie Rechnungen oder Briefköpfe, vorhanden. Auch das fast völlige Fehlen von Fotos ist eine schmerzhafte Lücke.

Auch bei den Objekten gibt es den einen oder anderen Mangel an Dingen. So befindet sich kein Fass oder Getränkekasten aus Aken und Umgebung im Fundus. Vielleicht gab es ja sogar Werbemittel, wie Bierdeckel oder Gläser?

Ganz anders sieht es bei den älteren Zeugnissen zur Bierbrauerei aus den früheren Jahrhunderten aus. Hier gibt es nur Papier in Form von Archivalien im Stadtarchiv und im Museum. Von Brauordnungen über Listen der Brauberechtigten bis hin zu Klagen und Strafen bei Fehlverhalten im Braurecht ist hier ein reichhaltiges Spektrum vorhanden. Leider fehlen hier die Objekte!

Um in absehbarer Zeit aus diesen Objekten des Monats dann mal eine kleine Sonderausstellung zum Thema Brauwesen in Aken im Museum zu gestalten, möchte ich die Gelegenheit nochmals nutzen und um Ihre Mithilfe zu bitten. Alle oben genannten Objekte zu den genannten Herstellern und weiteren aus Aken und Umgebung sind sehr willkommen. Und sollte auf dem vorhandenen leeren Bierfass in Ihrem Keller die Brauerei Köthen stehen, so wurde es mit großer Wahrscheinlichkeit zumindest in Aken ausgetrunken und darf als Sammelobjekt im Museum ausgestellt werden.

Besonders interessant sind natürlich Fotos zu den Gebäuden, in denen sich die Firmen befanden und natürlich von der Herstellung oder dem Verkauf.

Wir würden uns über Ihre Mithilfe sehr freuen.

Mirko Bauer, Leiter des Schifffahrts- und Heimatmuseum Aken (Elbe)

 

Objekt Februar

 

Objekt Februar

Januar 2019

Fast wäre das nun folgende Stück Akener Zeitgeschichte im Baucontainer gelandet.

Hierbei handelt es sich um die Bauinschrift des abgerissenen Hauses in der Köthener Straße 28.

Beim Abriss des Hauses im letzten Jahr wurde diese Inschrift mit Zustimmung der Wohnungsgenossenschaft e.G Aken durch die mit dem Abriss beschäftigte, Baufirma gerettet und befindet sich jetzt im Besitz des Heimatmuseums. In der Inschrift steht „1611“ vermutlich für das Baujahr. Weiterhin weisen die Initialen „C und B“ wahrscheinlich auf den Bauherren hin.

Ein ähnliches Stück befindet sich über dem Eingang des Hauses Köthener Straße 38 mit „16 WL 21“. An beiden Stellen handelt es sich aber nicht um die Originaleinbauten, sondern um eine Erinnerung an einen Vorgängerbau. Das jetzt abgerissene Haus in der Köthener Straße Nr. 28 wurde nur ca. 200 Jahre alt.

Wer allerdings beim Abriss näher hingesehen hat, konnte feststellen, dass die verwendeten Baustoffe wohl teilweise viel älter waren. Neben unserem Hauszeichen, einem großen Sandsteinquader, waren unzählige weitere Quader ähnlichen und teils viel größeren Formates überall im Wandquerschnitt verbaut. Es stellt sich die Frage, woher diese augenscheinlich wiederverwendeten Teile kamen? Dies wirft natürlich auch die Frage auf, ob „unsere“ Hausinschrift dort ihren originalen Platz hatte oder anderswo!? Und wofür stehen die Initialen C und B?

Zumindest die Zeit ist mit 1611 ja fassbar – und damit bewegen wir uns vor dem Dreißigjährigen Krieg und nur zwei Jahre nach Gründung unserer Hortich-Stiftung 1609. Wenn man sich nun die Liste der ursprünglichen Stifter ansieht, gibt es da einen Christophorus Binger.

Welch ein charmanter Gedanke, hier einen der Gründer unserer Hortich-Stiftung „dingfest“ gemacht zu haben.

Mirko Bauer, Leiter des Schifffahrts- und Heimatmuseum Aken (Elbe)

Inschrift Köthener Str. 28

Haus Köthener Straße 28 vor Abriss

Um einen Schatz reicher ist das Akener Heimatmuseum seit November 2017. Neben zahlreichen Exponaten, die die lange Schiffertradition der Elbestadt darstellen, gibt es nun auch eine Miniatur-Kopie des beliebten Ausflugslokals „Naumann‘s Schuppen“ zu bestaunen. Architekt und Bauherr des Modells gleichermaßen ist Karl-Heinz Gremplinski. Der rüstige Senior aus Micheln ist im Akener Heimatmuseum kein Unbekannter. Seiner Leidenschaft für den Modellbau zum Dank,  gibt es im Museum schon mehrere Schiffsmodelle von ihm zu sehen. Nachdem er aber alle Schiffe nachgebaut hatte, die in irgendeiner Beziehung zu Aken stehen, musste ein neues Projekt her. Ein sommerlicher Besuch im Ausflugslokal „Naumann‘s Schuppen“ und die Frage seiner Frau: „Willst du das nicht einmal nachbauen?“, waren der Startschuss für das jüngste Projekt des gelernten Möbelbauers Gremplinski. Gesagt, getan! 180 Arbeitsstunden und unzählige knifflige Aufgaben  später, war das imposante Modell, samt Terrasse,  fertig. Naumanns Schuppen im Miniaturformat

© Sebastian Schwab E-Mail

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