Wie es der Name schon vermuten lässt, ist die Tradition der Fischerstraße eng mit der Schifffahrt und der Elbe verbunden. In der Fischerstraße befand sich in der Vergangenheit ein Straßenmarkt südlich des Marienkirchhofes. Im Gegensatz zum „Großen Markt“ wurde hier wahrscheinlich nur der Spezialmarkt "Fisch" abgehalten. Die Bauweise der Häuser in der Fischerstraße lässt auf ihren Stand bzw. die Funktion ihrer Bewohner in der Elbschifffahrt schließen. Wohingegen die Häuser der einstigen Kapitäne prunkvoll wirken, so erscheinen daneben die Häuser der Matrosendeutlich schlichter. Die Grundfläche der Häuser und der Nebengelasse erscheint aus heutigen Gesichtspunkten eher klein. Dies ist darauf zurück zu führen, dass die Elbschiffer wenig Zeit in den eigenen 4 Wänden verbracht haben und gut Dreiviertel des Jahres auf Flüssen unterwegs waren. 1821 erhielt die Schifffahrt einen Aufschwung. 24 große Elbkähne gehörten Akener Schiffern, 200 Menschen fanden auf dem Wasser Arbeit. 1887 gab es in Aken bereits 135 Schiffseigner mit 141 Fahrzeugen. Bis zum 1. Weltkrieg erhöht sich die Anzahl der Schiffe auf 423 und Aken war damals die bedeutendste Schifferstadt an der Elbe. Es gab 8 Schiffervereine.