BCKategorie 18.04.2016 09:09:36 Uhr

Standort 8 - Sage vom Magdalenenteich

Ein Ritterfräulein, es gab in Aken auch Ritter, die die Burg Gloworb bewohnten, wurde von zwei Rittern geliebt. Beide zogen mit dem Kaiser Barbarossa nach dem heiligen Lande, um gegen die Ungläubigen zu kämpfen. Der Ritter, dem das Burgfräulein sein Herz geschenkt hatte, blieb im Kampfe liegen, sein Nebenbuhler ließ ihn im Stich und kehrte nach Jahren zurück zu seiner Burg nach Aken.  Das Burgfräulein war ein eitles, herrschsüchtiges Ding, das ihre Umgebung und die Armen der Stadt auf alle Art und Weise tyrannisierte. Kein Mensch mochte sie leiden. Um Schlitten zu fahren, ließ sie im Sommer aus dem damals teuren Salz eine Bahn schütten und vergnügte sich mit ihrem Schlitten darauf. Der verliebte heimgekehrte Ritter berichtete ihr vom Tode seines Freundes und ihres ehemaligen Bräutigams, den er vom Pferde sinkend für tot hielt und warb um sie. Da das Burgfräulein sich verlassen wähnte, erhörte sie endlich den Ritter, die Hochzeit wurde festgesetzt und sollte mit großem Pompe gefeiert werden. Am Hochzeitstage kehrte der vergessene, angeblich tote Ritter zurück und wurde von der Braut abgewiesen. Der Hochzeitszug hatte sich zur Trauung in die Magdalenkapelle begeben. Der Priester vollzog gerader die Trauung, als der Elbdeich brach und die Fluten die Kapelle mit dem Brautpaar und den Festteilnehmern verschlang. Auszug aus der Chronik der Stadt Aken an der Elbe (1821): „Die erste Ansiedlung der Erbauer von Aken war im Westen der jetzigen Stadt. Wann die alte Stadt so gänzlich zerstört wurde, lässt sich nicht angeben; dass sie aber nicht durch eine Elbflut sondern durch Brand zu Grunde gegangen ist, das beweisen die Holzbohlen, welche jetzt noch häufig ausgepflügt werden. Nach Einführung des Christentums muss es gewesen sein, denn es lag darin die Magdalenen-Kirche, von welcher der Magdalenen-Sumpf den Namen hat. Die Magdalenen Kapelle war die Kirche des Orts, als er noch auf der Altstadt stand. Auch noch späterhin bis zur Reformation hatte die einen igenen Meßpriester und stand als Anhang der Marien-Kirche unter dem Magistrat. Seit der Reformation stand sie ungenutzt, ihre Grundstücke auf der Altstadt nahm der Landesherr und legte sie zur Burg. Späterhin wurde die Kapelle durch einen Dammbruch zerstört, und die nahen Gärten in einen Sumpf verwandelt, daher sie der Richter Niclas Brehme 1542 abbrechen und die Steine zum Schleuseanbau anwenden ließ."

© Sebastian Schwab E-Mail

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